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Quer durch Mitteleuropa

Mit Schwerpunkt Mittelpolen

Familienforschung von Brigitte Marufke

Pabianice


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Reiseberichte


Krusche & Ender in der Schlossstraße
Krusche & Ender an der Zamkowa
Foto: Inge John


Pabianice
liegt mitten im Lodzer Gebiet am Fluss Dobrzynka und ist etwa 17 km von Lodz entfernt. Die Stadt hatte 2005 ca. 72.250 Einwohner und gehört zur Wojewodschaft Lodz.

1815 wurden Werber in die deutschen Textilgebiete gesandt, vor allem nach Sachsen, Schlesien, Preußen und das Sudetenland, um Tuchmacher nach Pabianice zu holen.

Die ersten deutschen Tuchmacher trafen trafen Anfang 1820 in Pabianice ein. Die eigentliche Einwanderung der Tuchmacher begann dann im Jahr 1825. Die ersten Einwanderer betrieben ihr Gewerbe noch handwerksmäßig.

Für die Handwerker entstand ein neues Stadtviertel - Neustadt links des Flusses Dobrzynka.

1826 wurde die Tuchmacherinnung gegründet. Die Bücher wurden in deutscher und polnischer Sprache geführt, da auch polnische Tuchmacher in die Innung aufgenommen wurden.

 

Industriealisierung:
1825 kam Gottlieb Krusche aus Reichenau in Sachsen nach Pabianice. Er gründete eine Handweberei zur Herstellung von Baumwollprodukten mit 9 Handwebstühlen. Gottlieb Krusche, der mit seinem Werk klein angefangen hatte, arbeitete sich in den folgenden Jahren zum Großunternehmer, nicht nur in Pabianice, sondern auch im Königreich Polen herauf.
Sein Sohn Benjamin Krusche ließ 1850 die erste Dampfmaschine in die Stadt am Dobrzynka herbei schaffen.
1850 wurde das Hauptkantor der Firma Krusche an der Zamkowa (Schlossstraße) gebaut


.Hauptkantor der Fa Krusche an der Zamkova

Foto: Brigitte Marufke 2000


1872 wurde Karl Ender aus Sachsen als Mitinhaber von Benjamin Krusche mit einbezogen.
Seit 1874 hat die Firma den Namen Krusche & Ender
1899 wurde die Firma Krusche & Ender in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Im Jahr 1938 hatte die Firma 4.130 Beschäftigte.

1848 kam Rudolph Kindler nach Pabianice. Er gründete 1859 die zweitgrößte Fabrik der Stadt. Eine Weberei und Färberei. 1913 besaß diese Firma 1.153 Webstühle und beschäftigte 2.400 Arbeiter.

1890 gründeten Schweikert und Resiker eine Chemiestoff Manufaktur.

1863 wurde von Robert Sänger eine Papierfabrik gegründet.

 

Kultur und Infastruktur:

1900 erhielt Pabianice eine Straßenbahn, die die Stadt mit Lodz verband.

Ein Jahr später auch eine Eisenbahnverbindung, die Warschau-Kalisch-Linie

In den 1920ziger Jahren wurden eine Telefonzentrale und die Genossenschaftshäuser gebaut, Sportvereine und gesellschaftliche Vereine wurden gegründet, Theater, Bibliotheken und Schulen entstanden und die Stadt wurde elektrifiziert.

Am 01. September 1939 brach dann der 2. Weltkrieg aus.

Am 09. September 1939 wurde Pabianice dem Deutschen Reich angeschlossen und gehörte dem Reichsgau Wartheland an.

1942 wurde das Pabianicer Ghetto mit 8.000 Juden liquidiert. Ein großer Teil der Juden wurde in das Vernichtungslager Chelmno gebracht

Am 18./19. Januar 1945 marschierte die Rote Armee in Pabianice ein.

Wie überall in Polen erlosch auch in Pabianice das deutsche Leben nach dem 2. Weltkrieg völlig.

Durch Flucht und Vertreibung sind die meisten Deutschen nach fast 150 Jahren wieder in die Heimat ihrer Ahnen zurück gekehrt.

 

 

 

 

 

 

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