Mit Schwerpunkt Mittelpolen |
Familienforschung von Brigitte Marufke |
Breitenborn
Foto: Ursula Otto, März 2005 Breitenborn gehört seit 2008 zum Landkreis Mittelsachsen.
Meine Schwester, Ursula Otto geb. John, war im Jahr 2005 in Breitenborn und hat folgenden Bericht geschrieben: Meine Reise nach Breitenborn im März 2005 Zur Silberhochzeit habe ich meinem Mann einen Hotelgutschein für zwei Übernachtungen im Leipziger Atlanta Hotel geschenkt. Natürlich mit dem Hintergedanken, Breitenborn zu besuchen. Mein Geburtsort, da bin ich die ersten fünf Jahre meines Lebens aufgewachsen. Foto: Ursula Otto 2005 Da ist es, das Ortseingangsschild. Verändert, den neuen Aufteilungen angepasst. Zum Zeitpunkt meiner Geburt war wohl Geithain die Kreisstadt.
Dieser Dorfteich wurde wohl neu angelegt. Eine zum Teil asphaltierte Straße führt durch den Ort. Irgendwo dort oben soll das Geburtshaus von uns zwei Schwestern liegen - an der alten Landstraße zur damaligen Untermiete bei Frau Junghans -
Das sind die ersten Ansichten des Hauses Nr. 18., an das noch etliche Erinnerungen in mir wach sind.
aus dem Fotoalbum der Familie John Natürlich restauriert, es soll, nach Auskunft des Ehepaares Zschille, nur von einer einzigen Familie bewohnt sein. Ich kann mich an mehrere Mietparteien erinnern, die in meinen Kinderjahren dort wohnten. Foto rechts: meine Schwester (links) und ich auf dem Hof ca. 1951. Hier ist das Haus vom Hoftor des Bauern Zschille zu sehen. Jetzt ist mir auch klar, weshalb Mutter uns beim Naschen der Wurstbrühe beobachten konnte. Was kam mir der Weg lang vor früher. Ja, die Rückansicht
unseres Wohnhauses, die beiden Plumsklos sind auch noch vorhanden. Was
fühlte ich mich mutig, wenn ich im Halbdunkel auf dem Klo thronte,
ohne Begleitung Erwachsener.
Unser Schlittenberg, natürlich war früher sehr viel höher, steiler und gefährlicher. Meine ältere Schwester Brigitte war die beste Steuerfrau auf dem Schlitten. Während - glaubhaft überliefert - die Erwachsenen des abends oft im Graben landeten, brachte sie uns unbeschadet den Weg nach unten. Das ist der Hof vom Bauern Zschille und seiner Ehefrau Ursula. Hier holten wir, wie schon erwähnt, in einer Emaillekanne leckere Wurstbrühe, nach dem Schlachten und Wursten. Damals sah das Wohnhaus noch nicht so aus. Das Ehepaar, bei dem wir eine gute Stunde in der Küche saßen, konnte sich gut an unsere Familie erinnern. Sie erzählten, nach der Wende hat man beim Restaurieren der Außenfassade das Fachwerk freigelegt. Davon wusste bis dahin keiner etwas davon. Das Haus wurde unter Denkmalschutz gestellt und darf nicht großartig verändert werden. Die Hohle hinauf ging es dann zur letzten Station Kirche, Kirchplatz und Friedhof. Einige Namen auf den Grabsteinen kamen mir bekannt vor. Das Grab meines Bruders Frieder gibt es nicht mehr. Das ist der Kirchplatz in Breitenborn. Dort herrschte früher recht viel Trubel, wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht. Mal war dort Tanz in einem der Häuser (Gasthof, muss links, nicht sichtbar liegen), ein anderes Mal war der HO dort und verkaufte - Marktplatz ähnlich - seine Waren. Rote und grüne Limonade bekamen wir Kinder dann. Manchmal auch einen Luftballon. Nur, die Tische waren sehr hoch, was wirklich für Schätze angeboten wurden, konnte man selten richtig sehen. Auf dem letzten Foto die
Kirche. Dort wurden vier von uns sechs Geschwistern getauft. Unser Bruder
Frieder wurde dort beerdigt.
Unsere Mutter sang Solo im Kirchenchor
und unser Vater spielte auf der Geige.
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2003 |